Waldbaden ("Shinrin Yoku") ist in Japan ein fester Bestandteil der Gesundheitsvorsorge. Die Menschen werden angeleitet, sich bewusst im Wald zu bewegen. Die
Sinne werden aktiviert, auf Geräusche und Gerüche geachtet sowie durch Übungen die
Wahrnehmung intensiviert.
Wissenschaftlich belegt ist die Wirksamkeit auf die Gesundheit des menschlichen Organismus, bei Aufenthalten im Wald: der Blutdruck senkt und die Stresshormone reduzieren sich. Der Wald
strahlt Ruhe aus und erzeugt ein besonderes Klima. Weltweit werden die gesundheitlichen Effekte von Wald und Natur erforscht.
Dr. Wald
Der Wald als „Arzt“ ermöglicht beides: Prävention und Therapie. Es leben mehr und mehr Menschen in Städten, die durchschnittlich immer älter werden. Die gesundheitsfördernden Eigenschaften eines Waldspazierganges oder eines Aufenthaltes „im Grünen“ gewinnen an Bedeutung, da sie sich positiv auf Körper und Geist auswirken. Es bringt die Menschen „Down to Earth“.
In einer schnelllebigen Zeit suchen die Menschen nach Ruhe und Erholung, die Wälder, Parks und Baumlandschaften bieten. Eine geistige Auszeit gepaart mit
Achtsamkeit, Yoga- und Atemübungen fördert die Regeneration nachhaltig. Die Zeit an der frischen Luft in
Kombination mit der Schulung der Sinne intensiviert das Walderleben enorm. Diese Zeit lädt den menschlichen Akku wieder auf und gibt Energie.
Das Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten beschreibt Eigenschaften, die das besondere Klima des Waldes charakterisiert. Der Wald bietet angenehmes Licht, Schutz vor
Niederschlag, reduzierte Windgeschwindigkeit, Lärmschutz, angenehme Temperatur im Sommer und verringerte Luftbelastung [1].
Wirkung auf das Immunsystem
In einer Untersuchung [2] zeigte sich, dass Waldbesuche für das menschliche Immunsystem förderlich sind. Die natürlichen Killerzellen arbeiten aktiver im Körper, wobei dieser Effekt über mehrere Tage anhalten kann.
Wirkung auf die Psyche
Entspannung, Frische, Wohlbefinden und Vitalität steigen bei einem Besuch im Wald. In Therapieprogrammen für depressive Patienten werden große Erfolge erreicht, wenn diese in Waldumgebungen durchgeführt werden, anstatt in einem Krankenhaus [3].
Forschung
In Deutschland wird das Forschungsfeld „Wald und Gesundheit“ zukünftig stärker in den Fokus genommen. Durch medizinische Studien soll untersucht werden, wie sich Wälder in Deutschland auf die menschliche Gesundheit auswirken um eine integrativen Waldnutzung zu ermöglichen.
Ayurveda
Ausgleich von Vata und Pitta
Lerne von der Geschwindigkeit der Natur: ihr Geheimnis ist Geduld.
Ralph Waldo Emerson
Literaturquellen:
[1] Bayrisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten: „Walderleben bewegt - Positive Wirkungen des
Waldes auf die Gesundheit des Menschen“
[2] Li, Q.; Marimoto, K.; Kobayashi, M.; Inagaki, H. et al. (2008): A forest bathing trip increases human natural killer activity and expression of anti-cancer
proteins in female subjects. Journal of biological regulators & homeostatic agents (Vol. 22, no 1), S. 45–55
Li, Q. (2010): Effect of forest bathing trips on human immune function. Environmental health and preventive medicine 15 (1), S. 9–17
In: Friedmann et al: "Die Heilkraft des Waldes - Warum der Wald uns Menschen so gut tut". LWF aktuell | 2018
[3] Kim, W.; Lim, S.K.; Chung, E.J.; Woo, J.M. (2009): The effect of cognitive behavior therapy-based psychotherapy applied in a forest environment on physiological
changes and remission of major depressive disorder. Psychiatry investigation 6 (4), S. 245–254
In: Friedmann et al: "Die Heilkraft des Waldes - Warum der Wald uns Menschen so gut tut". LWF aktuell | 2018